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Um die drastischen Auswirkungen auch in der Öffentlichkeit aufzuzeigen, wurde dazu am 16.11. eine Pressekonferenz im Presseclub abgehalten. Die Teilnehmer waren Werner Schöny, Michael Bach, Christian Rachbauer und Günther Miniberger.

Das Land OÖ will das pro mente OÖ – Budget in den Bereichen Psychosoziale Beratung, Krisenhilfe und Freizeiteinrichtungen um 33% kürzen. Um die drastischen Auswirkungen auch in der Öffentlichkeit aufzuzeigen, wurde dazu am 16.11. eine Pressekonferenz im Presseclub abgehalten. Die Teilnehmer waren Werner Schöny, Michael Bach, Christian Rachbauer und Günther Miniberger.

„Auch wenn uns diese Budgetkürzungen emotional treffen, möchten wir vor allem auf die Folgen und Fakten eingehen“, beginnt Univ. Doz. Prim. Dr. Werner Schöny, Vorstandsvorsitzender der pro mente OÖ, die Pressekonferenz. „Wichtig ist, zu verstehen, dass sich die Kürzungen, die ja sehr kurzfristig durchgeführt werden sollen, nicht nur negativ auf pro mente OÖ, die MitarbeiterInnen und Betroffenen, auswirkt, sondern auch das gesamte Gesundheitssystem belastet.“
Die Wartezeiten in den Psychosozialen Beratungsstellen sind schon jetzt sehr lange, durch die Kürzungen werden sich diese noch um Monate verlängern. Wenn Menschen in Krisen nicht rechtzeitig behandelt werden können, ist, laut Schöny, eine Chronifizierung der Krankheit sehr wahrscheinlich.
„Da die psychiatrischen Abteilungen in den Krankenhäusern bereits jetzt eine Auslastung von 110% haben, ist es nicht möglich, weitere Patienten stationär aufzunehmen. Die Krankenhausreform sollte eigentlich die Krankenhäuser entlasten, die Kürzungen bewirken aber genau das Gegenteil. Außerdem darf man nicht vergessen, dass ein Krankhausaufenthalt 4mal so teuer ist, wie eine ambulante Behandlung“, sagt Schöny.

Bedarf an Versorgung wächst – Personal muss abgebaut werden

Immer mehr Menschen benötigen psychosoziale Hilfe. „Jeder vierte Österreicher leidet mindestens einmal in seinem Leben an einer psychischen Krankheit, 300.000 psychisch Erkrankte gibt es jährlich alleine in Oberösterreich. Und die Tendenz steigt“, schildert Prof. Prim. Dr. Michael Bach, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter von pro mente OÖ.

„Die Kürzungen verunsichern die MitarbeiterInnen bei pro mente OÖ“, sagt Mag. Christian Rachbauer, Geschäftsführer von pro mente OÖ. „Jede und jeder fragt sich, wen es wohl mit der Kündigung treffen wird. Wie soll ein Mitarbeiter jemanden betreuen, ihm Hilfe und Sicherheit geben, wenn seine oder ihre Arbeitsstelle gefährdet ist. Das ist paradox.
60 – 80 MitarbeiterInnen müssen alleine pro mente OÖ gekündigt werden. Die Kündigungen und Schließungen kosten ebenfalls wieder viel Geld, das pro mente OÖ selbst aufbringen muss. Zu den 2,9 Mio. Euro Budgetkürzungen kommen dann noch rund 1,5 Mio Euro für die Schließungen hinzu.“

Sparen am falschen Platz

„Es trifft wieder einmal die sozial Schwächsten“, sagt Dr. Günther Miniberger, UserInnenvertreter von pro mente OÖ, „Eine psychische Erkrankung ist kein Schnupfen. Viele Menschen brauchen nach einem Trauma eine langfristige Betreuung und Behandlung. Das braucht Zeit und kostet Geld.“

„Eine Kürzung ist ein Signal, dass das Gebäude der sozialen Sicherheit zu bröseln beginnt. Sie ist unmenschlich und meines Erachtens ein Statement, was der Politik der Gesundheits- und Sozialbereich wert ist“, sagt Rachbauer. „Wir von pro mente OÖ versuchen, benachteiligten Menschen wieder eine Würde zu geben. Die Kürzungen sind ein Angriff auf dieselbe.“

Eine Kürzung bei den Sozialvereinen ist längerfristig nicht sinnvoll. „Wenn das aktuelle Budget um 2,9 Mio Euro reduziert werden muss, ist das vielleicht kurzfristig eine Lösung, aber die Retourkutsche wird dafür um einiges problematischer ausfallen. Unser Anliegen ist es, mit der Politik über sinnvolle Alternativen bei einem Runden Tisch zu diskutieren. Budgetkürzungen sind keine Lösung“, sagt Schöny.

Bei der Pressekonferenz wurde zum Abschluss auch noch einmal auf die Unterschriftenliste verwiesen, auf der jeder und jede unterschreiben soll, der/die mit den Kürzungen nicht einverstanden ist. Die gesammelten Unterschriften werden dann an LHStv. Josef Ackerl und LH Dr. Josef Pühringer geschickt.

Sie können diese Liste auch unter folgendem Link online unterschreiben:

http://www.promenteooe.at/sozialabbau/
Quelle: www.pmooe.at/sitex/index.php/page.242/action.view/entity.detail/key.1285/


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